1999 setzte sich in vielen Regionen in Deutschland, Frankreich und Italien die Serie der sehr guten, zum Teil großartigen Jahrgänge fort. In Deutschland war das Wetter von April bis Anfang Oktober vielerorts perfekt für den Weinbau und viele Trauben erreichten schon frühzeitig eine hohe Reife. Für die früh reifenden Sorten war 1999 allgemein ein sehr erfolgreicher Jahrgang für jung zugängliche Weine. Nach einem ungewöhnlich warmen, trockenen September folgte im Oktober, als die Riesling-Lese beginnen sollte, für etwa 10 Tage Regenwetter, mancherorts heftig. Die Beeren nahmen Feuchtigkeit auf und die Inhaltsstoffe wurden weniger konzentriert, was vor allem in den Weingärten mit einer großen Traubenmenge ungünstig war, da dort die Reifegrade etwas geringer waren als in den Parzellen mit weniger Trauben. Somit konnten hauptsächlich bei kleineren Erträgen extraktreiche Beeren für hochwertige Prädikatsweine verarbeitet werden. Auch im Burgund gab es 1999 eine große Erntemenge. Die Weingüter mit sehr guten Lagen konnten bei vernünftigen Erträgen ausgezeichnete, harmonische Rotweine produzieren. Die weißen Burgunder hatten allgemein eine gute Qualität, aber nicht ganz das Lagerpotential der besten Jahre. 1999 war ein sehr guter Jahrgang im Rhonetal, herausragend im Norden. In Bordeaux war das Klima für den Weinbau zwar nicht ideal, aber für sehr gute Weingüter ausreichend, um qualitätsvolle Weine zu erzeugen. Der Jahrgang war besonders für Freunde fruchtiger, vollmundiger Rotweine erfreulich. In Italien war 1999 vor allem für die bekannten Spitzenrotweine aus Piemont und Toskana erstklassig. Es war ein großes Jahr in Österreich und für Tokajer in Ungarn.
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