1997 war ein großer Jahrgang in Italien, sehr gut in Deutschland und zum Teil in Frankreich. In den deutschen Anbaugebieten gab es im April Frostschäden in den Weinbergen. Die Blütezeit im Juni war regenreich und örtlich gab es Hagelunwetter. Die Traubenmenge wurde durch die schwierigen Bedingungen reduziert. Der heiße August und sonnige September haben das vorher ungünstige Klima aber voll kompensiert und bis Mitte November konnten vollreife sowie ein kleiner Anteil edelfauler Trauben geerntet werden. Aus der kleinen Erntemenge konnten sehr gute Prädikatsweine erzeugt werden. 1997 war ein ausgezeichneter Jahrgang in Österreich. Auch in der Toskana und in Norditalien kam es durch Frost im April zu einer natürlichen Reduzierung der Erträge. Ansonsten war das Klima für den Weinbau optimal. 1997 war ein Spitzenjahrgang in ganz Italien. Es konnten hervorragende, kraftvolle, sehr körperreiche Weine mit viel Lagerpotential produziert werden. In Frankreich waren die Qualitäten uneinheitlicher. In Bordeaux war der Mai nasskalt und in der Blütezeit entwickelte sich die Tendenz zu kleinen Beeren. Im August und September gab es heißes Sommerwetter und letztlich wurde es ein gutes Jahr für früh zugängliche Rotweine, zumeist ohne die Langlebigkeit der großen Jahrgänge. Für die edelsüßen Weißweine aus Sauternes war es ein sehr guter Jahrgang. Im Elsass und im Burgund war 1997, vergleichbar mit Deutschland, ein sehr gutes Jahr für hochwertige Weißweine. Es wurden auch sehr gute, vollmundige rote Burgunder erzeugt, die schon früh trinkreif waren. Ähnlich war das Qualitätsniveau im Anbaugebiet Rhône, aber zusätzlich auch mit einigen großartigen Weinen, vor allem im nördlichen Rhonetal. 1997 war ein sehr guter Portwein-Jahrgang.
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