Weininfo

Jahrgangswein Nr. 199501 

1995, Château Arnauld, Cru Bourgeois, Haut‑Médoc, Bordeaux.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand: into neck bis high fill (optimal)
Alkoholgehalt: 12.5%vol
Flaschenpreis: 48,00 €
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  Château Arnauld

Château Arnauld ist ein Weingut in Arcins (Haut‑Médoc, Bordeaux). Das kleine Weindorf liegt zwischen den kommunalen Anbauzonen Saint‑Julien, Margaux und Moulis. Das Anwesen von Château Arnauld hat eine uralte Geschichte, denn schon vor rund 1000 Jahren war es als Priorat von Arcins eine klösterliche Station, wo Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela einkehren konnten. Im Mittelalter waren Mönche die ersten Winzer im Médoc. Einige Jahrhunderte später begann die Oberschicht aus Bordeaux mit dem Aufbau von Weingütern. Dazu gehörte im 17. Jahr­hundert auch der Justiziar Pierre-Jacques Arnauld, der Namens­geber von Château Arnauld. Das Ehepaar Roggy kaufte das Weingut 1956 und übergab die Verwaltung später an die Kinder. Es wurde lange von ihrem Schwieger­sohn François Theil geleitet. Die Familie Theil hatte bereits Château Poujeaux in Moulis auf ein hohes Niveau geführt. Die Rebfläche von Château Arnauld umfasst 5 Hektar auf tief­gründigen Kiesböden. Die Bedingungen für Cabernet Sauvignon und Merlot sind sehr gut. Die handgelesenen Trauben werden in der bestens ausgestatteten Kellerei sorgfältig ausgelesen, bevor die schonende, langsame Extraktion der aromatischen Inhalts­stoffe beginnt. Die Reifezeit in Barriques dauert 18 Monate. Die Mischung enthält zumeist einen etwas höheren Anteil Cabernet Sauvignon als Merlot. Der trockene Rotwein gilt als kraftvoll und zugleich elegant, mit komplexen Aromen, voller Frucht und ausgewogenen Tanninen. Die Familie Theil-Roggy hat mit einem hohen Qualitäts­streben für Château Arnauld viel Ansehen erreicht. Der Rotwein wird zu den sehr guten Cru Bourgeois gezählt, die den Vergleich mit einigen Grands Crus nicht scheuen müssen. Seit 2007 gehört Château Arnauld zu den Weingütern der “Vignobles de Larose”, einem Unternehmen der Allianz‑Gruppe.

  Médoc

Das Médoc ist eine Region im Anbau­gebiet Bordeaux. Die dreiecksförmige Halbinsel liegt zwischen dem Atlantik und dem Mündungs­trichter Gironde, der durch den Zusammen­fluss von Garonne und Dordogne gebildet wird. Die Weinberge befinden sich auf einem etwa 80 km langen und 2 bis 5 km breiten Streifen entlang der Gironde, im Süden entlang der Garonne. Das Gebiet wurde früher auch “La Petite Hollande” genannt, weil holländische Fachleute im 17. Jahr­hundert wichtige Dienste für die Trocken­legung und Nutzbarkeit der Böden geleistet haben. Später wurden viele Weingärten angelegt und oftmals zu größeren Weingütern zusammen­gefasst. Das Médoc ist eines der besten Rotwein-Gebiete der Welt. Das milde Klima und viele Weinberge mit tief verwurzelten Rebstöcken auf kargen Kiesböden mit einem guten Wasser­abzug sind sehr vorteilhaft für hohe Qualitäten. Die Region mit einer Gesamt­rebfläche von etwa 15400 Hektar ist in die zwei subregionalen Appellationen Bas‑Médoc (nördlich) und Haut‑Médoc (südlich) unterteilt. Im Haut‑Médoc sind die Weine vielerorts durch besonders kieshaltige Böden noch etwas höher einzustufen, da sie oft mehr Rasse und Finesse haben. Die tanninreichen, fruchtigen, trockenen Rotweine werden vor allem aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon (zumeist Hauptsorte), Merlot und etwas Cabernet Franc im sogenannten Bordeaux-Verschnitt erzeugt. Die Gemeinden Margaux, Pauillac, Saint‑Estèphe, Saint‑Julien, Listrac‑Médoc und Moulis haben im Haut‑Médoc jeweils eine eigene, kommunale Appellation. Besonders in den vier erst­genannten Anbau­zonen werden heraus­ragende Grands Crus (Große Gewächse) produziert. Dazu gehören die welt­bekannten Premier‑Cru-Rotweine der Weingüter Château Lafite-Rothschild, Château Latour, Château Mouton-Rothschild und Château Margaux. Im Bas‑Médoc ist der Merlot-Anteil größer als im Haut‑Médoc. Zumeist wird im nördlichen Médoc nicht “Bas‑Médoc”, sondern “Médoc” als Appellation angegeben. Viele der großartigen Weingüter im Médoc haben auch bemerkens­werte Bauwerke.