Château La Couronne

Château La Couronne war ein renommiertes Weingut in der Gemeinde Pauillac (Haut‑Médoc, Bordeaux), aber heutzutage werden keine Weine mehr unter diesem Namen erzeugt. In der Anbauzone Pauillac befinden sich auch die welt­bekannten Premium­weingüter Château Lafite-Rothschild, Château Mouton-Rothschild und Château Latour. Das Anwesen von Château La Couronne wurde 1874 von Armand Lalande gegründet, mit einer 4 Hektar großen Rebfläche auf tief­gründigen Kiesböden in ausge­zeichneter Lage. Der gewählte Name Couronne (Krone) ist ein Hinweis auf den hohen Qualitäts­anspruch, denn der erfahrene Weinmacher Lalande, der zudem politisch für Bordeaux und das Département Gironde tätig war, besaß unter anderem auch die Spitzen­weingüter Château Cantenac Brown (Troisième Cru Classé, Cantenac-Margaux) und Château Léoville-Poyferré (Deuxième Cru Classé, Saint‑Julien). Die Weingärten von Château La Couronne waren etwa mit 70% Cabernet Sauvignon und 30% Cabernet Franc bepflanzt. Der sehr feine, in Barriques gereifte, langlebige Rotwein mit dichten, weichen Tanninen galt als hochwertig und Château La Couronne wurde 1932 als Cru Bourgeois Exceptionnel eingestuft. Es zählte somit zu den besten Weingütern außerhalb der Grand‑Cru-Klassen, die schon 1855 festgelegt wurden. 1934 wurden die Brüder Francis und Marcel Borie Eigentümer von Château La Couronne. Der Familie gehörte auch das benachbarte Château Batailley, aus dem 1939 das von Francis Borie geführte Château Haut-Batailley abgespaltet wurde. Die Bewertung als Grand Cru Classé (Cinquième Cru Classé) blieb für beide Batailley-Weingüter erhalten. Da zu den Weinbergen von Château Haut-Batailley kein Gutshof gehörte, wird seither die Weinkellerei des angrenzenden Château La Couronne genutzt. Château Haut-Batailley wurde in der Folgezeit mit zugekauften Parzellen in naher Umgebung erweitert. Die Borie‑Familie besitzt auch Château Ducru-Beaucaillou (Deuxième Cru Classé, Saint‑Julien) und Château Grand-Puy-Lacoste (Cinquième Cru Classé, Pauillac). Château La Couronne wurde noch für einige Jahrzehnte als eigen­ständiges Weingut betrieben und hatte ein hohes Ansehen für den qualitäts­vollen Rotwein. Etwa seit Mitte der 1970er Jahre wurde es dann zunehmend in Château Haut-Batailley, das mit der höheren Güteklasse (Grand Cru Classé) vermarktet werden kann, integriert und wurde dann in den 2000ern auch nicht mehr als Marke oder als Zweitwein von Château Haut-Batailley gelistet.

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